In Ulm und um Ulm und um Ulm herum

Die Saddelfurzer vom Trachtenverein Kirchheim hatten auf ihrer 16. Radtour über 3 Tage sehr viel Alb-Lust.
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Es ist immer wieder eine Überraschung wenn die Information laut wird, wohin im Monat Juni geradelt wird.  Die Saddelfurzer des Trachtenverein Kirchheim wiedersprechen nie und somit wurde auch niemandem mulmig, als es hieß: Ulm ist das Ziel.

Die Steigen wurden natürlich akribisch gecheckt, welche ist die steilste Auffahrt für das Rad und wo geht es am besten, schließlich kommt die Gruppe nach 16 jährlichen Touren so langsam als Best-Ager-Truppe daher.  Dann war klar, Treffpunkt war Bissingen und hinauf über Hepsisauer Albsteige. Geht doch, war der Kommentar als alle (bis auf 2 Angsthasen) am Quickeneck die Wasserflaschen zückten. Tage vorher war die heißeste Zeit im Juni angekündigt worden und die Köpfe waren, oben angekommen,  wohl geschützt aber sehr rot und heiß. Und als erfahrene Radler wusste man, wenn Schopfloch 762 Meter über dem Meeresspiegel liegt und Ulm 478 Höhe aufweist, dann kann nicht mehr viel Schlimmes kommen.

Somit ging es entspannt über die Felder und entlang den gemähten Wiesen über Westerheim, Laichingen und Berghülen bis nach Blaustein. Ein oder zwei kalte Getränke und die Füße in der Blau – diese Pause wurde richtig genossen, denn im gestreckten Galopp führten die letzten 10 km nach Ulm.
Das Hotel gebucht, die Räder in der Tiefgarage versenkt wartete eine Brauereiführung beim ortsansässigen Brauer auf die Gruppe. Kühle Keller und leckerer Gerstensaft und Würstchen, viel Information zum Ulmer flüssigem Gold und viele Einblicke in die Braukunst- so endete der 1. Tag des Radausfluges.
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Nach einem ausgiebigen Frühstück bei immerhin schon 30 Grad im Schatten wurde das Programm des Tages ein wenig verändert. Erste Etappe war die Stadt Ulm selbst. Eine mittelalterliche Stadt in Württemberg. In der Stadtmitte befindet sich das Ulmer Münster, eine jahrhundertealte Kirche mit prächtigem Kirchturm und gigantischem Blick auf die Stadt und bei gutem Wetter bis zu den Alpen.

Mit 162 m besitzt das Ulmer Münster den höchsten Kirchturm der Welt. Zugleich stellt das Ulmer Münster die größte evangelische Kirche Deutschlands dar. Der Bau der imposanten Kirche begann im Jahr 1377 und verteilte sich auf eine Zeitspanne von 500 Jahren. Es fehlte oftmals das Geld, denn ausschließlich Bürger der Stadt kamen für den Bau auf. Bis zum heutigen Tag ist die Kirche in ihrem Originalsubstand erhalten geblieben.

Wer den höchsten Kirchturm der Welt erklimmen möchte, muss dafür 768 Stufen  zurücklegen.  Dann erreicht man die Aussichtsplattform in 143 Meter Höhe und  diesen sagenhaften Blick.

Das Fischerviertel wurde genauer besichtigt, Fototermin vor dem schiefen Haus oder vor der Forelle, romantisch und geschmückt, Häuser am Kanal und herrliche Terrassen –
20190628 103606Ulm hat innerhalb und auch außerhalb der Stadtgrenzen jede Menge zu bieten. Durch die Stadtmauer und direkt an die Donau – da freut sich  das Herz und einfach radeln, der Donau folgend – erst in die eine Richtung und dann mit dem Strom in Richtung Bayern. Das Ziel lag direkt am Radweg, der Pfuhler See direkt im Naherholungsgebiet Neu – Ulm.

Bei Temperaturen über 36 Grad gab es kein Halten mehr. Die Räder abgestellt, und ab in den See und eine längere Pause unter Bäumen. Am  Nachmittag und Abend wurden noch die Biergärten sondiert und es dauerte nicht sehr lange bis die Gruppe genau den besten ausfindig gemacht hatte. Ein Prost auf die Freundschaft wurde immer wieder gerufen und somit endete der 2. Tag für die Saddelfurzer harmonisch und zufrieden, gesättigt und getränkt.
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Der letzte Tag versprach die größte Hitze des Monats und  auf und ab bis Kirchheim. Somit wurde die Tour auf Ulm-Dornstadt-Tomerdingen-Nellingen-Bad Ditzenbach geändert. Durch reifes Korn und gemähte Wiesen ging es über Gruibingen nach Weilheim und zurück nach Kirchheim-Teck, der Abschluss der Fahrt im Schatten der Pizzeria zeigte erneut, dass alle Saddelfurzer ohne Sturz heil und glücklich zurückgekommen sind. „Auf die Freundschaft.“  A.H.

Radgruppe PforzheimSie können nicht nur platteln, sondern auch kräftig in die Pedale treten: die „Saddelfurzer“ des Kirchheimer Trachtenvereins.

Kirchheim. Wie die Würm sich windet und schlängelt. Mal mehr, mal weniger stark. Die „Saddelfurzer“ vom Kirchheimer Trachtenverein haben sie begleitet – vom Ursprung am Rande des Naturparks Schönbuch in Richtung Nordwesten durch die liebliche Landschaft im Herzen des Heckengäus.

Über Wendlingen ging die Fahrt nach Nürtingen und dann das gesamte Aichtal bis nach Waldenbuch. Die Stadt mit Schokoladenseiten präsentiert sich heute noch, wie es Goethe vor rund 200 Jahren beschrieb: ein artiger, zwischen Hügeln gelegener Ort mit Wiesen, Feldern, Weinbergen und einem schönen, herrschaftlichen Schloss. Erfrischend, farbig, märchenhaft bis zur Quelle der Würm ging es weiter bis Hildrizhausen.

Abseits von Straßen konnten die Radler erkennen, dass Wehre an der Würm der Flößerei dienten. Noch heute erkennt man die breiten Sammelstellen vor einigen Wehren – Flößerstuben genannt. Hier wurden die Hölzer gebündelt und dann auf die Reise geschickt und über die Würm zu Nagold, Enz, Neckar und Rhein bis nach Holland transportiert. Bei genauem Hinschauen konnten die Trachtler in den Tal-Auen der Würm zum Beispiel zwischen Ehningen und Grafenau noch Strukturen ehemaliger „Wässerwiesen“, die Wässergräben, erkennen. Stauwehre, Streichwehre und Mühlsteine sind bis heute erhaltene Zeitzeugen für die wechselvolle Geschichte der wirtschaftlichen Nutzung des Flusses.

Das Heckengäu ist eine von Menschenhand und Schafsmaul gestaltete Kulturlandschaft. Fleißige Hände haben hier seit Jahrhunderten Steine von den Äckern gelesen. So entstanden die Lesesteinriegel, auf denen sich Hecken gebildet haben – letztlich die Namensgeber für das Heckengäu.

Fototermine gab‘s für die Radler an jeder Ecke, in Schafhausen lässt schon der Name die ehemals enge Verbindung zu Schafen und Schäfern erkennen. Die Wacholderheiden in Ortsnähe sind bis heute Zeugnis der „Landschaftspflege mit Biss“ der wolligen Vierbeiner. In Weil der Stadt erlebt man im Herzen des Heckengäus mächtige Stadtmauern und Wehrtürme, hinter denen führen verträumte Gassen durch die historische Altstadt. Hier erzählen tagsüber die Stadtführer und am Abend die Nachtwächter vom Einst und Jetzt.

Die Fahrradtour der „Saddelfurzer“ wurde an der Würm kurz unterbrochen, denn das Quartier für die Nacht lag in Bad Liebenzell: erst ein Anstieg, dann rasante Abfahrten in den beeindruckenden Schwarzwald.

Nach langen Wochen mit Regen wurde die Fahrradgruppe belohnt mit 35 Grad Sonne. Von den schweren Gewittern hatten die Radler in den drei Tagen nichts mitbekommen. Zwei kleinere Pannen wollten sie einfach nicht so eng sehen, denn ein halber „Drebbel“ langt doch für eine Radtour. Und ein geplatzter Reifen macht den Profis auch keine Sorgen, denn ein Ersatzschlauch ist immer dabei.

Der zweite Tag wurde geplant mit einer Tour von Bad Liebenzell durch das Monbachtal mit seinem Bannwald nach Pforzheim – eine wunderschöne Tour auf dem Nagoldradweg, eine „schmucke“ Großstadt mit viel Flair und viel Wasser, denn die 90 Kilometer lange Nagold trifft die Enz. Die Goldstadt Pforzheim, das nördliche Tor zum Schwarzwald, entpuppte sich als herrliches Ziel. Sie wird von mehreren Flüssen durchflossen und die Gartenwirtschaft an der Auerbrücke war ein wunderschöner Platz, ebenso der Imbiss im Stadtgarten von Pforzheim, mit Blick auf die Nagold-Auen.

Am Abend versammelten sich die Radfahrer noch auf ein „Radler“ im idyllischen Kurpark von Bad Liebenzell und schlenderten durch die Fußgängerzone zurück zum Nachtquartier.

Am letzten der drei Tage wurde die Rückfahrt geändert und eine Ersatzroute um den Büchelberg gewählt. Ein kühler Radweg durch den Schwarzwald und ein mäßiger Anstieg bei bester Luft füllte die Lungen. Leider gab es die dritte Panne, und ein Fahrradhändler musste aufgesucht werden, um Ersatzteile zu besorgen, und mit Verspätung und Touränderung ging es im „gestreckten Ritt“ in Richtung Heimat. Die Regenwolken immer im Blick – der Himmel machte die Schleusen aber nicht auf – kam die Radfahrergruppe nach beinahe 250 Kilometern nach Hause und ließ bei gemütlichem Beisammensein und gutem Essen die Tour ausklingen. ah

Winterfeier im Bürgerhaus Lindorf

Nachdem der Trachtenverein Kirchheim anlässlich seines 100-jährigen Bestehens bereits beim Dämmerschoppen der Stadt Kirchheim einen Auftritt hatte, folgte kurz darauf die Winterfeier im Bürgerhaus Lindorf.

Mit der Winterfeier Start ins Jubiläumsjahr Volles Haus, strahlende Kinder und ein buntes Programm – so begrüßten die Jugendleiter Alexander und Angelika Lauff Mitglieder und Gäste zur Winterfeier. Die Kinder- und Jugendgruppe zog es eiligst auf die Bühne, um mit traditionellen Tänzen wie dem „Müllertanz“ und „Madeleine“ einzustimmen.

Mit einer musikalischen Überraschung zeigte sich Musiklehrer Jürgen Haug mit seinem Schützling Andrea auf der Bühne. Moderne Klänge auf dem Keyboard wurden von alten Kuhglocken der neu gegründeten Glockenspielgruppe abgelöst. An den kleinen Glocken spielte sich Alissa Lauff, an den großen André Wiedmann ein. Ihr „Schneewalzer“ wurde mit tobendem Applaus bedacht und die Gäste mit einer Zugabe belohnt.

Als besonders wertvoll wird seit einigen Jahren die Diashow des Vorsitzenden Ernst Hummel erwartet, der sich die Zusammenstellung des Vereinsjahres vorgenommen hat. Jeder Arbeitseinsatz, jeder Auftritt oder Festbesuch wird digital festgehalten, die Bilder aneinandergereiht ergeben das ereignisreiche Jahr mit allen aktiven Trachtlern und der Vereinsfamilie. In diesem Jahr ließ die Fotowerkstatt am Ende einen Rückblick auf 100 Jahre Vereinsgeschichte mit kuriosen alten Bildern erkennen, so manch einer schwelgte in Erinnerungen.

Das Tanztalent der Kinder wurde in einer Mini-Play-back-Show gezeigt. Während Jugendleiterin Angelika Lauff mit Seitgalopp zu flotten Rhythmen den Takt angab, wurde allein durch ein Kopftuch die „Heidi“ dargestellt, und die Zweite Vorsitzende Heidi Szeili musste mit auf die Bühne. Vielleicht war es ein Glückwunsch zum runden Geburtstag. Jedes kleine Mitglied wurde für den Ehrgeiz und Einsatz bei den Tanzproben und Auftritten belohnt.

Belohnen konnte der Vorsitzende Hummel zahlreiche Mitglieder. So zeichnete er für zehn Jahre Treue zum Verein Angelika Lauff, Sandra Ebner, Uwe und Sandra Zauner, Daniel Böhl sowie Björn Glockmann aus. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Alexander Lauff und Dirk Diesing geehrt, ebenso Karl Huber, Stefan Wagner und Helmut Oder. Alexander Lauff ist Leiter der Gebirgstrachtengruppe, lange Jahre Vorplattler und aktuell neu gewählter Jugendleiter. Dirk Diesing wurde neben dem Vortänzeramt bei der Kirchheimer Schäfertracht auch die Verantwortung beim Südwestdeutschen Gauverband der Heimat- und Trachtenvereine bescheinigt. Für 50 treue Jahre konnte Ernst Hummel Mitglied Alfred Sattler ehren. Hummel nutzte die Gelegenheit, aufmerksam zu machen auf die kommenden Monate. Für ihn und den Ausschuss ist es ein besonderes Anliegen, das Jahr 2012 mit einigen Festen anlässlich des Jubiläums zu feiern: Der Dämmerschoppen, die Winterfeier, das Maibaumaufstellen vor dem Rathaus wird mit einem zünftigen Fest auf der Vereinswiese mit Livemusik ausgeweitet, im Juli wird ein Fackelfest stattfinden, das traditionelle Schnitzelfest am letzten Sonntag im September mit Livemusik und ein Heimat- und Brauchtumsabend in der Stadthalle am 27. Oktober mit Schuhplattler, Volkstanz und den Aspach-Buam.

Es galt auch, zu erwähnen, dass die Volkstrachtengruppe in der Kirchheimer Schäfertracht reich an Tänzern in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Beim Wollmarktfest im September werden zwei Tage lang die Schafstänze und Geschichten rund um die Wolle auf dem Schlossplatz zu erleben sein. Der musikalischer Abschluss wurde unterstützt von Sängerin Daniela. Das Aschenputtel sang es schon, heute ist es ein Hit: „Küss mich, halt mich, lieb mich.“ Mit diesem Lied verabschiedete sich die Jugendgruppe von der Bühne.

Ganz klein stand auf dem Programm noch „Stargast“? Keiner konnte ahnen, dass mit weißer Farbe im Bart, Schal und weißer Häkelkappe DJ Ötzi auf die Bühne sprang. Choreografisch begleitet von vier feschen Mädchen in kurzen Dirndln gab er mit gekonntem Hüftschwung „I sing a Liad für di“ zum Besten, und da die begeisterten Zuschauer eine Zugabe forderten, ließ er „Seinen Stern“ zum Abschluss leuchten. Als DJ Ötzi alias Alexander Lauff bedankte er sich bei allen Mitwirkenden für die Zeit der Proben und freut sich auf ein gutes Miteinander im Jubiläumsjahr.ah

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