Schon Anfang der 60er Jahre geisterte in den Köpfen jüngerer Vereinsmitglieder der Gedanke, die verlorengegangene alte Kirchheimer Tracht wieder ins Leben zu rufen. Die Idee scheiterte zunächst an konservativen Vereinsmitgliedern, die wohl aus Abstammungsgründen nicht einsehen konnten, daß ein Bayern und Trachtenverein nicht nur die von den Gründern eingebrachten Trachten und Bräuche zu pflegen habe, sondern auch Brauchtum und Tracht der Wahlheimat. Obwohl schon seinerzeit recht viele angestammte Kirchheimer Bürger Mitglied des Vereins waren, dauerte es doch bis zur Jahreswende 1961/1962, bis erste konkrete Vorarbeiten begonnen werden konnten.
Doch allen Widrigkeiten zum Trotz konnte die neue, alte Kirchheimer Schäfertracht erstmals zum Internationalen Trachtenfest im Juli 1962 der Bevölkerung vorgestellt werden.
Die Miesbacher Gebirgstracht besteht für die Herren aus Trachtenschuhen mit Lederriemen, Messinghaken und Absatzeisen. Grau-grüne oder weiß-grüne Strümpfe mit entsprechenden Aufschlag in handgestickter Ausführung, andersfarbige Stickereien wären falsch. Die Lederhose ist schwarz, grün oder gelb gestickt. Die Joppe ist grau mit Edelweis-, Eichenlaub- oder Efeustickerei. Die Hosenträger sind aus Leder mit Steg, der gestickt oder mit echtem Silberschmuck versehen ist. Der Binder soll aus Seide sein und mit Horn- oder Silberschieber mit Ring getragen werden. Die Weste ist ein grünes Tuch oder aus Samt, mit echten Knöpfen und Kette. Es wird ein weißes Lein-Hemd getragen. Der Hut ist ein grüner Scheibenhut mit Kordel oder Band. Als Hutschmuck sind nur Hackel, Flaum, Reiher, Gamsbart und evtl. das Vereinsabzeichen möglich. Der Schmuck soll schlicht, einfach und echt sein.