Goisler 2012

Noch während seiner Zeit als Vorplattler beim Trachtenverein Kirchheim machte sich Konrad Bachmeier ( 3.v.links) Gedanken über das was kommt, nachdem beim Schuhplatteln Schluss ein würde – denn ohne ehrenamtliche Tätigkeit bei seinem Verein konnte sich der rüstige Bayer ein Leben nicht vorstellen. Die Idee für eine Goislschnalzergruppe kam dem Gruppenleiter Konrad Bachmeier bei  seinem Urlaub im Chiemgau.  Der dortige Heimatabend zeigte mit einer Goislschnalzergruppe genau das, was Konrad Bachmeier schon als kleiner Bub beim Gänsehüten oder Heueinfahren so gerne getan hat:

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Peitschenknallen. Die Idee war geboren: eine Goslschnalzer-Gruppe zu gründen! Und so hobelte der gelernte Schreiner aus Eschenholz die ersten Stöcke und versuchte mit Seilen für ein paar Mitglieder die Goisln zu bauen. Die Stöcke waren aber steif, schwer und schnell kaputt und so wurde mit dem bayrischen Land telefoniert und endlich eine Adresse gefunden, wo man einen guten Lieferanten finden konnte. Dann fanden sich mit dem Musikanten Jürgen Haug, und den Mitglieder Helmut Schuster und Ernst Russegger und Konrad Bachmeier die erste Besetzung der Gruppe und die Proben konnten beginnen. Der erste Auftritt bei der Hochzeit des jetzigen Vorstandes Ernst Hummel begeisterte mit dieser Überraschung die ganze Hochzeitsgesellschaft. Spontan kamen die Neuzugänge Herbert und Ernst Hummel zur Gruppe dazu und mit 6 Mann konnte die Arbeit richtig beginnen. Zu dieser Zeit, im Jahr 1981 gab es in Kirchheim die Firma Rossbach, ein Geschäft für Reitsport. Dort hat Ehrenvorplattler Bachmeier aus Manila-Rohr gefertigte Goislstöcke bezogen. Eine echte Bereicherung für seine Arbeit, viel beweglicher als die alten und nach vielen Proben konnten dann die ersten Auftritte in der Öffentlichkeit erfolgen.

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Ein Arbeitsunfall und anschliessender Bandscheibenvorfall ließen einige Zeit der Unterbrechnung zur Pflicht werden, aber bei einem echter Bayer heißt es: „ net auslassn!“

Peitschenknaller

Die Goisln haben noch viele Änderungen erlebt, am Anfang waren Sie aus Manilarohr, später wurde auf moderne Glasfaser gesetzt. Letztere sind wesentlich haltbarer und es macht den Männern sichtlich Freude, die Peitschen zu knallen.
Ein neuer Musikant Reinhart Maister wurde gefunden, nach einigen Jahren bekam die Gruppe Verstärkung durch Ottmar Fischer und Harry Schmidt  und Schorsch, dem Musikant. Als im Jahr 1999 der erste Junge Florian Sanzenbacher teilnahm, konnte man noch mehr Schuhplattler-Buben wie Manuel und Stefan Frank, und Thomas Reich zur Gruppe gewinnen.

Immer auf der Suche nach Nachwuchs findet der Gruppenleiter
in den jüngsten Mitgliedern schon respektvolle Schnalzer. Siebenjährig mit Fabian Emter sind sie bei der Sache und auch um Erwachsene Mitpeitscher ist er immer bemüht. Im Jahr 2001 wurde zum 20-jährigen Bestehen der Gruppe ein Name gefunden, Bachmeier und seine Männer nannten sich nun Teckberg-Goislschnalzer und haben mit vielen Auftritten den Trachtenverein Kirchheim repräsentiert.

Er hofft, beim Tag der offenen Tür den einen oder anderen interessierten Mann ( oder vielleicht gar eine Frau?) zu finden um in Ruhe das 50 –jährige Jubiläum ansteuern zu können, er allerdings, will dann vom weiß-blauen Himmel auf seine Schnalzer herunterschauen.

Zum Thema Peitschen:
Eine Peitsche ist ein Schlaggerät aus einem sehr schmalen Lederriemen oder Strick an einem mehr oder weniger langen Stiel. Den Griff einer Peitsche nennt man Knauf,der Strick oder Riemen wir auch Peitschenschnur genannt. Ein Faden am äußersten Ende der Schnur heißt Schmitze oder Cracker.

Das Ende einer Peitsche kann bei lorrektem Schlaf auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt werden, was den berühmten „Peitschenknall“ hervorruft. Genau genommen, rührt der Knall von der Bildung einer Schlaufe her, die mit steigender Geschwindigkeit aufs Peitschenende zurollt und dabei Schallgeschwindigkeit erreicht. Die Schmitze selbst hat zum Zeitpunkt des Knalls bereits etwa doppelte Schallgeschwindigkeit. Der theoretische Nachweis dieses Phänomens gelang dem deutsch-ungarischen Physiker István Szabó, der in seinen Vorlesungen über die technische Mechanik zunächst eine solche Peitsche knallen ließ und anschließend zur Erklärung die notwendigen Gleichungen an die Tafel schrieb.

Verschiedene Bauarten dienten lange Zeit als Folter- oder Bestrafungselement ( siehe Staupenschlag), daher rührt auch ihre Verwendung im BDSM-Bereich. Normalerweise dienen Peitschen als Dressurhilfen bei Pferden und Zirkustieren. Verschiedentlich wird die Handhabung der Peitsche auch als Sport und Teilbereich der Artistik betrieben.

Etymologie

Die Bezeichnung Peitsche ist kein ursprünglich deutsches Wort. Es ist einer der wenigen Polonismen im Deutschen und geht somit auf das polnische Wort für Peitsche bicz (lies bitsch) zurück.

Peitschentypen

-Fährpeitsche

-Als neunschwänzige Katze bezeichnet man eine Riemenpeitsche mit neun geflochtenen Lederriemen. Sie diente früher zum Beispiel zur Züchtigung in der Seefahrt. Heute wird sie auch gern als Symbol und Schlaginstrument im Sadomasochismus verwendet.

-Eine lederne Peitsche nennt man Knute.

-Eine einschwänzige Peitsche nennt man Bullenpeitsche (Bull- oder Snakewhip), der Unterschied zwischen beiden ist der starre Griff der bullwhip im Gegensatz zum biegsamen der Snakewhip.

Peitschenhilfen im Pferdesport

Im Umgang mit Pferden dient die Peitsche zur Kommunikation mit den  Tieren (Hilfe) im Fahrsport und beim Longieren. Dabei wird die Peitsche nur im Ausnahmefall zur Strafe eingesetzt, da das Pferd sonst Angst vor der Peitsche hätte und nicht mehr angemessen reagieren würde. Ordnungsgemäße Peitschenhilfen beim Fahren können nur dann gegeben werden, wenn die Pferde mit Blendkappen ausgerüstet sind, da das Erheben der Peitsche von ihnen eventuell falsch interpretiert werden könnte. Ein individuelles Ansprechen der Pferde wäre nicht möglich.

Es gibt vier verschiedene Peitschenhilfen:

1.treibende Hilfe – bei der treibenden Peitschenhilfe legt der Fahrer die Peitschenschnur von außen an das zu treibende Pferd dicht hinter dem Kammdeckel ( oder Sellette) an und gibt mit den Fahrleinen nach.

2.versammelnde Hilfe – während der Peitschenhilfe hinter dem Kammdecken nimmt der Fahrer vermehrte Verbindung zu den Mäulern auf – danach wird die Hand wieder leicht.

3.verwahrende Hilfe – alleinige Peitschenhilfe hinter dem Kammdeckel dient zur Korrektur von Stellung und Biegung des einzelnen Pferdes

4.strafende Hilfe – wird beim Fahren in der Regel am Bug des Pferdes gegeben, wird im deutschen Fahrsport nicht gelehrt.

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