Radfahren durch den Tannenwald
Saddelfurzer, Radgruppe des Trachtenverein Kirchheim, nach längerer Pause wieder 3 Tage on tour durch den Schwarzwald
Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen - so machte einst Albert Einstein schon Lust auf den Schwarzwald. Also, ab in die S1 nach Herrenberg und dann ging es rauf und runter. Der erste Zielort Nagold mit gleichnamigem Fluss und der Burgruine Hohennagold war natürlich für einen Zwischenstopp wie gemacht. Fachwerk am Nagold Ufer, bunte Blumen und Parks, wie gemacht um die Schönheiten und die Geschichten des nördlichen Schwarzwalds zu entdecken, ein Eis zu essen oder eine Runde Tretboot mit dem Schwan im Stadtpark. Einige Kilometer weiter taucht das Alte Schloss in Altensteig auf, der Wohnturm wirkte, als würde Rapunzel ihren Zopf herunterlassen.
Der Enztalradweg beginnt direkt am Quartier und führte uns am Tag der Heimreise bis nach Pforzheim, vorbei an Bad Wildbad und Höfen oder Birkenfeld, wo sich die Schwarzwälder Kirschtorte oder der Duft des Schinkens von den Radlern erschnuppern ließen. Der Enztalradweg zeigt sich in seiner ganzen Ursprünglichkeit und da es nur flussabwärts ging, wurde kurzerhand eine Streckenänderung vorgenommen und die Enz weiter bis nach Vaihingen beradelt. Die Enz wurde fortan breiter und mächtiger, die Schrebergärten und Fachwerkdörfer nahmen zu und ein drittes Mal änderte sich die Landschaft. Es folgen schroffe Felsen und an den Steilhängen wächst ein wunderbarer Wein. Bereits die alten Römer wussten wo es schön ist, wo es sich trefflich leben lässt. Da verwundert es nicht, dass man auch im Enztal an vielen Orten auf Spuren der römischen Geschichte trifft. Und auch die Jahrhunderte, Jahrtausende danach waren voller Geschichte, prägten die Kultur dieses einzigartigen Landstrichs. Die Enz galt als Transport- und Handelsweg für Güter aller Art, deshalb ist auf dem Logo des Radwegs auch ein Flößer zu entdecken. So wurde das wertvolle Holz aus dem Schwarzwald auf die Reise geschickt und die Städte und Dörfer zeugen heute noch vom Wohlstand.
Am Ende der 3-tägigen Tour der Saddelfurzer kam das 9-Euro-Ticket zum Einsatz, ganz ohne Stress über Bietigheim-Bissingen nach Stuttgart und nach Kirchheim, denn der Tag brachte sage und schreibe 80 km auf den Tacho -und vor allem in den Sattel.